Dienstag, 6. Dezember 2011

Under the mistletoe

Es ist Winter, morgen ist Weihnachten. Der Schnee bedeckt den Boden, im Licht glitzert er. Alle waren auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs, um letzte Geschenke zu besorgen. Ich hatte natürlich schon vorgesorgt. Alle Geschenke lagen eingepackt unter meinem Bett, worauf ich zur Zeit lag und die Decke anstarrte, bis mein Handy vibrierte. Eine SMS von: Unbekannt. Hm, keine Ahnung wer das sein sollte, aber irgendwie freute ich mich über den Inhalt. "I want to kiss you under the mistletoe." Ja klar, hätte natürlich sein können, dass diese SMS nicht an mich gerichtet ist, aber das stört mich nicht. Ich lächelte, das zählte. Im Laufe des Tages dachte ich über die SMS nach. Es sind Ferien, es ist Freitag, wieso nicht mal einfach so rausgehen, vielleicht am Weihnachtsmarkt vorbei gehen und mit paar Leuten quatschen, sofern ich welche treffe, die ich kenne? Ich mein, nichts spricht dagegen. Ich zog mir meine Schuhe an und schlich durch die Straßen. Die ganzen Einfamilienhäuser sind so schön dekoriert, mit all dem Weihnachtskram. Natürlich ist mein Zimmer auch dekoriert, schon fast übertrieben, aber was soll's. Wenigstens sieht es schön aus. Ich traf endlich am Weihnachtsmarkt ein. Überall waren Menschen. Mal welche die genüsslich ihren Glühwein tranken oder Lebkuchen aßen, mal waren es Kinder, die mit dem Schnee eine kleine Schneeballschlacht veranstalten oder auch einfach nur Pärchen, die durch das ganze Gewusel durch schlingelten, bis sie einen ruhigen Platz für sich gefunden hatten. Das wichtigste war: Sie sind alle glücklich. Mein Magen fing an zu knurren. Ist mir schon fast wieder peinlich, aber ist ja auch egal, hier ist eh kein Schwein den ich kenne. Ich kaufte mir also Schmalzkuchen, irgendwas muss man sich zur Weihnachtszeit ja gönnen. Man, die Dinger sind immer so lecker, hätte mir glatt 100 Stück kaufen können! Wie auch immer, ich schaute mir die verschiedenen Stände an, griff manchmal zu meiner Kamera und drückte auf den Auslöser. Einige schauten mich mit einem etwas anders wertigen Lächeln an. Ich mache mir da nichts draus, so lange ich die Fotos für mich behalte. Irgendwie vergaß ich die Zeit. Aber mir machte das nichts aus, ich war ganz froh mal aus dem Haus zu kommen. Ich blieb an einem Stand stehen. Ein Armband-Stand. Was hat ein Armband-Stand auf einem Weihnachtsmarkt zu tun? Na ja, auch egal. Auf jeden Fall gefiel mir ein Armband und kaufte es mir. Es sah schön an mir aus. Ich war zufrieden. Ein guter Abend. Ich beobachtete den Sternenhimmel auf dem Weg zum "Ausgang" des Weihnachtsmarktes bis meine innere Ruhe von einem lauten "Hey!" gestört wurde. Ich drehte mich verwundert an. Ein Junge, ca in meinem Alter, rannte zu mir. Ich lächelte, irgendwie sah das ja süß aus wie seine Haare im eisigen Winterwind herum sprangen, wie er lief. Er gefiel mir mit seinen brauen Haaren. Zuerst erkannte ich gar nicht, dass er so viel größer ist als ich, aber ist ja egal. Als er vor mir stand konnte ich seine braune Augen sehen, wunderschöne, dunkle, braune Augen. Ein schöner Kerl. Ich fragte ihn aufmerksam, was er denn von mir wolle. Er zeigte auf ein Portemonnaie. Es ist meins, ich hatte es wohl vor Begeisterung des Armbandes am Stand liegen gelassen oder nicht vernünftig in meine Tasche gesteckt. Ich fragte nach seinem Namen, Austin. Austin, er klang so amerikanisch. Ein "Danke, Austin" strömte aus meinem Munde. Ich lächelte. Er erwiderte mein Lächeln. Ich war so auf sein Gesicht fixiert, es ist so schön. Nach einiger Stille fing er wieder an zu reden: "I want to kiss you under the mistletoe", ich musste wieder anfangen zu grinsen. Wir schauten uns gegenseitig in die Augen und küssten uns. Austin war also der Unbekannte. Ein klatschen beendete unseren Kuss, eine große Menschenmasse stellte sich in einen Kreis und schaute uns zu. Ich verließ Austin mit einem Lächeln. Auf dem Weg nach Hause dachte ich über den Kuss nach. Ich lachte. Ich bin froh, dass ich aus dem Haus gegangen bin. Zu Hause angekommen setzte ich mich auf mein Sofa und aß eine Clementine. Mein Handy ertönte. Eine SMS von Unbekannt: Austin. "Look out the window, I have a surprise for you." Ich schaute aus meinem Fenster, es schneite und er stand dort. Ich spürte ein breites Grinsen in meinem Gesicht. Er kam herein und schaute mir tief in die Augen. Austin gab mir einen Kuss auf die Stirn. Wir machten es uns auf dem Sofa bequem, redeten Stunden miteinander und ich schlief schließlich in seinen Armen ein, es fühlte sich gut an. "Good morning, my little princess", ich lachte. Danke lieber Weihnachtsmann für dieses wunderbare Geschenk.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Wherever you will go

If I could I would run away with my heart.
Run away.
Run away with my love.
Do you understand?
It's not just for now, it's forever.
And nothing, nothing will change the fact,
that I would turn back time because no matter when,
 you were perfect to me.

Montag:

Er schaute sie an, ganz vorsichtig, damit sie ihn nicht sah.
Sie lachte, hatte Spaß, sie lebte ihr Leben mit ihren Freundinnen.
Er kennt sie seit der 1. Klasse.
Nun gehen beide in die 10.
Schon damals hatte er gefallen an ihr, nur war er ein kleiner Junge ohne jegliche Erfahrung.
Irgendwas musste die beiden zusammen halten.
Sie redeten nicht all zu oft, meist nur wegen Gruppenarbeit in der Schule, was ihn immer super nervös machte.
Beide hatten schon einige Beziehungen.
Sie blickte zu ihm herüber.
Ein kleines "Scheiße" strömte aus seinem Mund heraus.
Er drehte sich um und ging willkürlich zurück in den Klassenraum.

Dienstag:

Die Pause endete.
Geschichte steht auf dem Stundenplan.
Sie saß sich neben ihn, alles in ihm bibberte.
Er weiß, er muss es ihr sagen, nur wie und.. wann?
Sie, das schönste Mädchen der Klasse, mit dem schönsten Lachen, mit ihren vollen Augen.
So ein Mädchen würde nie etwas mit ihm zu tun haben wollen, dachte er sich.
Sie fragte ihn etwas, ob er denn mal Zeit für sie hätte, sie habe Schwierigkeiten in Geschichte.
Er antwortete unsicher mit einem "Ja, okay. Morgen um 16 Uhr, ich komm zu dir".
Früher war er schon Mal bei ihr, als beide noch in die Grundschule gingen.
Seine Gedanken waren nicht mehr bei Geschichte sondern bei ihr.
Er merkte, dass sie ihn andauernd anschaute.
Er glühte.
Nach Ende des Unterrichts stürmte er aus dem Klassenraum.
Er meldete sich ab und ging nach Hause.

Mittwoch:

Er ging zu ihr, wie verabredet um 16 Uhr, am Nachmittag.
Seine Hand umfasste die Klingel.
"Rrrrrring".
"Immer noch dieser grässliche Ton", dachte er sich und lachte.
Sie öffnete ihm die Tür, mit einem Lächeln, welches er nicht kannte.
Er war sich unsicher, ob er es ihr wirklich erzählen sollte.
Wie auch immer, ein Smalltalk, was anderes hatte er sich nicht gedacht.
Dann fingen sie an Geschichte zu lernen.
Er war voll in seinem Element, sie räusperte sich aber und schob den Kram weg.
Sie grinste ihn an.
Sie hätte keine Lust mehr zu lernen und bat ihn zu gehen.
Ihr würde es nicht gut gehen.
So erhob er sich und stand schon an der Tür.
Er drehte sich um:
"Ich liebe dich", ein Schockmoment.
Er hatte es gesagt, einfach so.
Nicht nur er war geschockt, sondern auch sie.
Stille.
Er floh in die Ferne.
Paar Flaschen Bier, Wodka, er allein.
In ein Waldstück, an einen ruhigen Platz.

Donnerstag:

Er wachte auf, hatte einen übelsten Kater.
Dachte sich:
"Bin ich behindert, sollte sie in Ruhe lassen, immer."
Sein Handy vibrierte auf seinem Nachttisch.
SMS von Unbekannt.
"Ich muss dich sprechen, jetzt.
Sportplatz."
Er machte sich auf den Weg und wusste nicht wer es sei.
Doch dann sah er sie.
Er wollte wieder verschwinden, aber es war zu spät.
Sie erkannte ihn.
Sie fing an wirres Zeug zu stammeln.
Er war verwirrt, ließ sie dennoch weiter reden.
Am Ende war sie wieder ganz selbstbewusst, schaute ihn mit ihrem wunderschönen Lächeln an.
Eine Weile der Stille.
Ihre Gesichter näherten sich.
Sie küssten sich innig.

Freitag:

Er kam mit einem blauen Auge und aufgeplatzten Lippen zur Schule.
Er erstarrte, als er sie sah.
Sie musterte ihn mit verzerrtem Gesicht.
Sie brach auf, zu einem anderen.
Er war gefasst, dachte sie meine es ernst.
Nach der 4. Stunde, in der Pause kam sie zu ihm.
Mit einem Kühlpack.
Sie küsste ihn auf die Wange.
Ihr tue es so Leid.
Er verstand nicht, was sie von sich gab.
Der Kerl, der ihm das antat näherte sich.
Er drohte ihm aufs Neue.
Sie drängte sich dazwischen.
Er solle ihn gefälligst in Ruhe lassen, schrie sie.
Er umfasste ihren Arm und schubste sie weg.
"Küsst du sie noch ein Mal, dann siehst du noch bunter aus, als du es jetzt schon tust!", drohte er ihm.
Ein Lehrer beobachtete die Situation und ehe diese außer Kontrolle ausarte griff er ein.
Sie beugte sich zu ihm.
"Es tut mir so Leid."

Samstag:

Bei ihm zu Hause, sie saßen auf dem Sofa, ganz nah aneinander.
Sie lachte über sich selbst, als sie die Fotos aus der Grundschule sah.
Beide alberten rum, waren glücklich.
Sie sagte:
"Wenn ich ehrlich bin fand' ich dich damals schon ganz süß."
Er grinste und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Es ist mir egal, was alles passieren wird. Ich werde dich beschützen. Du bist mein Mädchen."
Sie wollte ihn küssen, er jedoch zeigte ihr ein anderes Foto, wo die beiden am Fasching zu sehen sind.
Sie lachte Tränen.
Pippi Langstrumpf und Krümelmonster.
Was für eine Kombination, dachten sich die beiden.
Sie fing an ihn zu necken.
Ein freundlicher Spaß endete als Kissenschlacht.
Sie lachten.

Sonntag:

Sie sahen sich den Sternenhimmel an.
"Ich wollte dir nur mal eben sagen, du bist ein Spinner."
Er sagte nichts dazu und wartete ihre Reaktion ab.
Nichts geschah.
"Eigentlich hab ich bei dir ja was gut, ich mein, jetzt hab ich statt einem grünen Auge, ein blaues. Was bekomme ich dafür?"
Sie grinste ihn frech an und kitzelte ihn durch.
"Ich liebe dich."
"Und wie ich dich liebe, seit der ersten Klasse."
Sie küssten sich.